Bericht:
Nur zwei Tage nach der kreisweiten Katastrophenübung, die am Samstag in Bad Laasphe stattfand, wurden gestern wieder unzählige Feuerwehr- und Rettungsdienstkräfte nach Wittgenstein gerufen. Diesmal handelte es jedoch nicht um eine Übung, sondern um den gefährlichen Realfall. In einem Industriebetrieb in Schameder war es in einem Firmenkomplex zu einem Feuer gekommen, was Explosionen und Verpuffungen nach sich zog. Die Kräfte aus dem Oberen Lahntal wurden nach der Alarmstichworterhöhung durch die zuerst eingetroffenen Kräfte aus Erndtebrück zusammen mit zahlreichen anderen Kräften aus dem gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein alarmiert. Bereits auf der Anfahrt war die mächtige Rauchsäule über dem Industriegebiet Jägersgrund in Schameder sichtbar. Zwar waren die Erinnerungen an den Großeinsatz bei einer Ölfirma im letzten Jahr noch allen ganz bewusst, doch dieses Schadenereignis übertraf den letzten Einsatz doch um Längen. Je näher die Kameraden der Löschgruppen Feudingen und Rüppershausen der Einsatzstelle kamen, desto mächtiger wirkte die Rausäule und die in ihr aufsteigenden Flammen. Noch auf der Anfahrt rüsteten sich alle verfügbaren Atemschutzgeräteträger aus, um schnellstmöglich die Kräfte aus Erndtebrück und Bad Berleburg unterstützen zu können. Der Löschzug Oberes Lahntal wurde in die Löscharbeiten, die Wasserversorgung und die Koordination des rückwärtigen Raumes mit Atemschutzsammelstelle, Verpflegungsstelle und auch der Nachschubarbeit in Sachen Treibstoffe eingebunden. Im Laufe der Nacht wurden u.a. aus Olpe, Lüdenscheid und Dortmund Schaummittelreserven angefordert, um den Industriekomplex vollständig mit Schaum löschen zu können. Die eingeleiteten Maßnahmen zeigten am frühen Morgen die erhoffte Wirkung. Nach mehr als neun Stunden konnten die Kräfte des Löschzuges Oberes Lahntal am frühen Morgen gegen fünf Uhr aus dem Einsatz herausgelöst werden. Andere Löschgruppen aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein übernahmen fortan die Arbeiten an der Einsatzstelle. Die Nachbereitung des Einsatzes und die Wiederbestückung der Fahrzeuge mit dem notwenigen Material und Verbauchsgütern forderte den Kameraden noch einmal die letzten Kräfte ab, so dass schließlich gegen sechs Uhr alle Einsatzkräfte nach Hause fahren konnten.
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